Die Herrschaft der Wenigen

Die Herrschaft der Wenigen

Was wir im Moment auf der politischen Bühne geboten bekommen, ist im Prinzip nichts anderes, als die Fortsetzung der ersten Gehversuche in Demokratie im 18. und 19. Jahrhundert.
Die Gründerväter in Amerika und die Revolutionäre in Frankreich hatten sich darauf geeinigt, nur das obere 1% der Besitzenden an der Macht zu beteiligen. Man konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dem gemeinen Volk das Wahlrecht zuzubilligen oder sich gar zur Wahl zu stellen. Man hielt die Mehrheit schlicht für zu dumm und man wollte unter sich bleiben.
Nur die Vermögenden konnten sich Bildung überhaupt leisten. Das hat sich glücklicherweise grundlegend gebessert.
Aber auch heutzutage dürfen die Bürger nur alle 4 Jahre zur Wahl gehen (angeleitet von den alten und mittlerweile auch den neuen Medien). Zwischen den Wahlen bleibt ihnen als Meinungsforum nur die Mitarbeit in Verbänden oder der Straßenprotest. Das erwähnte 1 Prozent aber übt weiterhin die gesamte politische Macht aus.
Das lässt sich einfach mit Zahlen belegen:
Nur 1,5% der wahlberechtigten Bevölkerung sind in Deutschland in Parteien organisiert; davon arbeiten möglicherweise nur 10% aktiv in den Parteien und als Mandatsträger. Das bedeutet, dass ein Bruchteil eines Prozentes der Bevölkerung seit 70 Jahren das gesamte politische Personal stellt, von den Bürgermeistern bis zum Bundeskabinett, von den Gemeinderäten bis zu allen Parlamentsmitgliedern. Das Volk kann also immer nur aus dieser verschwindend kleinen Minderheit ihre Politiker wählen.