Wie das POS funktioniert

“Wie kann das POS (aus dem Nichts) funktionieren?”
Zu allererst brauchen wir ca. 400 Mitglieder, die laut Bundesverfassungsgericht zunächst ausreichen, um unsere Ersthaftigkeit zu dokumentieren und zu den Wahlen zugelassen zu werden. Wer sich mit unseren Grundsätzen anfreunden und sich vorstellen kann, dass es auch mal ein Parteiprojekt geben könnte, das wirklich unabhängig von Interessengruppen ist und ohne die üblichen Machtkämpfe auskommt, der liegt bei uns richtig.“Wie aber kann eine (im wahrsten Sinne des Wortes) zusammengewürfelte Kandidatengruppe aus Laien später im Parlament bestehen?”
Darauf gibt es viele Antworten! Der wichtigste Punkt dürfte sein, dass unsere Leute angstfrei, voller Energie und Selbstvertrauen sind.Warum?
Sie mussten nicht, um im Namen des POS für das Parlament kandidieren zu dürfen, die üblichen parteiinternen Ochsentouren durchleiden, die alle anderen Parteien voraussetzen, um ihre Leute zu disziplinieren. Das spart schon mal richtig Kraft und Nerven. Unsere Kandidaten müssen keine Rücksicht nehmen auf alte Seilschaften, Gönner und Parteigranden und schon gar nicht auf Almosengeber aus Interessenverbänden.
Denn Almosen nehmen wir nicht! All das schafft Selbstvertrauen und lässt die Kollegen der anderen Parteien ganz schön alt aussehen. Unsere Kandidaten haben nicht ihre gesamte Lebensplanung danach ausgerichtet, gewählt oder wiedergewählt zu werden. Sie wurden ausgelost und je größer die Losgruppe ist, um so exakter spiegeln die ausgelosten Kandidaten die Vielfalt der POS Mitglieder. Sie können ungefiltert ihre Lebens-und Berufserfahrung einbringen und müssen nicht fürchten, nach ihrer Parlamentstätigkeit in ein tiefes Loch zu fallen.
“Ja aber wo soll jetzt die Expertise herkommen, um im täglichen Politgeschäft zu bestehen?”
Grob gesagt: Experten kann man sich dazu kaufen! Das ist ja das große Missverständnis. Die eigentliche demokratische Idee ist nicht, nur Experten in das Parlament zu wählen, sondern einen mehr oder weniger repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung und nicht vorwiegend Juristen und Beamte.
Expertenmeinungen, und das schließt auch die gesamte Regierung mit ein, braucht man, um Gesetzesvorschläge sorgfältig zu prüfen und zu gewichten, um anschließend zu entscheiden, was im Sinne des Gemeinwohls zu geschehen hat.
Heutzutage sind die Parlamente voll von (selbsternannten) Experten, die dann praktischerweise gleich über ihre eigene Expertise abstimmen.
Das ist keine ausgewogene Machtbalance und führt am Ende zu einer Spaltung der Gesellschaft: hier die Regierenden (und ihre Helfer) und dort die Regierten. Und dazwischen eine tiefe Verdrossenheit, die immer mehr zunimmt.Fachwissen auch Vorschläge von Lobbygruppen sind natürlich nötig, aber es muss immer alles neutral bewertet werden.
Auch innerhalb des POS wird es Fachleute geben, die sich einbringen möchten, auch wenn das Los nicht auf sie gefallen ist. Dafür sind Foren oder Panels vorgesehen, denen man beitreten soll, um seine Vorschläge oder Lösungsansätze vorzutragen. Aus diesen speziellen Kreisen sollen dann wiederum eine bestimmte Zahl (nennen wir sie) Sprecher ausgelost werden, die für einen festzulegenden Zeitraum gegen ein angemessenes Honorar tätig werden. Nur so können Verkrustungen und Machtakkumulation verhindert werden. Diese Gremien können dann die ausgelosten Parlamentarier aus dem POS heraus mit Rat und Tat unterstützen.
Die Parlamentarier des POS können also darauf vertrauen, fachliche Hilfe von der eigenen Seite zu erhalten. Der gesamte staatlich organisierte Expertenapparat in Verbindung mit allen Vergünstigungen und Absicherungen, um ihre Arbeit so effektiv wie möglich gestallten zu können, steht ihnen sowieso zur Verfügung.
Es gibt somit überhaupt keinen Grund, sich minderbemittelt zu fühlen gegenüber den Berufspolitikern der Konkurrenz, die größtenteils jeglichen Bezug zum wahren Leben verloren haben. Man muss sich nur vor Augen halten, dass von den ca. 600 Abgeordneten des Bundestags eine sehr überschaubare Zahl (im unteren einstelligen Prozentbereich) die große Bühne sucht und das auch eher schlecht als recht. Der Rest sind Hinterbänkler, die kein Mensch kennt und die allerhöchstens das herunterbeten dürfen, was die Fraktionsspitze genehmigt hat.
Entschieden wird in kleinen, intransparenten Zirkeln. Alle anderen Parlamentarier werden nur zum Durchwinken gebraucht.Es wird allerhöchste Zeit, dass diese Farce durch selbstbewusste, nicht fremdfinanzierte Parlamentarier aufgemischt wird.
Da aktiv oder passiv mitzumachen, lohnt sich auf alle Fälle. Allein ein Teil der Menschen, die zu Recht überhaupt nicht wissen, was sie heutzutage überhaupt wählen sollen, könnte die Republik für immer verändern.